Featured Snippets – So ergatterst du Position 0 in den Google SERPs
Featured Snippets (dt.“Hervorgehobene Schnipsel“) sind Snippets, die in den Google-Suchergebnissen optisch besonders hervorgehoben sind, und dadurch dem Nutzer direkt ins Auge springen. Meist handelt es sich hierbei um Definitionen, kurze Textabschnitte oder Tabellen und Aufzählungen. Oft werden die Textschnipsel zusätzlich durch ein Bild oder eine Grafik begleitet und erzeugen dadurch noch mehr Aufmerksamkeit.
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Die Super-Snippets und die SERPs
Schon seit einigen Jahren spielt Google bei manchen Suchanfragen solche besonderen Snippets aus, und sorgt damit für ordentlich Unruhe unter Webseitenbetreibern und SEOs, weswegen es sich lohnt den Einfluss, den Featured Snippets auf die SERPs haben, näher zu beleuchten.
Zunächst einmal scheint ein Featured Snippet der Jackpot unter den Google Rankings zu sein: Das Snippet ist extrem auffällig und wird ganz oben in den SERPs ausgespielt (direkt unter den bezahlten Anzeigen). Es wird also noch vor Position 1 der organischen Treffer angezeigt, weswegen hier auch oft von Position 0 die Rede ist. Wenn dann auch noch ein auffälliges Bild oder eine Grafik dazu angezeigt wird, kann der Nutzer doch gar nicht anders als zu klicken, oder? Nicht unbedingt.
Denn die Gefahr ist, dass der Nutzer die Antwort auf seine Frage schon direkt im Featured Snippet findet, und dadurch keine Notwendigkeit mehr sieht, auf das Ergebnis zu klicken, wodurch im Umkehrschluss natürlich weniger Traffic auf die Seite kommt, und dadurch also genau das gegenteilige Ergebnis davon erzielt wird, wofür wir eigentlich optimieren.
Die Herausforderung liegt also darin, im Featured Snippet nur so viel an Informationen preiszugeben, dass der Nutzer das Ergebnis trotzdem noch anklickt. Denn das Featured Snippet hat den entscheidenden Vorteil, dass du dich damit vor dem Wettbewerb positionieren kannst, und es erhöht zusätzlich die Klickwahrscheinlichkeit.
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Wie bekomme ich ein Featured Snippet?
Leider kannst du Featured Snippets bei Google nicht beantragen, aber es gibt natürlich einige Kniffe, wie du eventuell eine Spitzenposition erlangen kannst. Eine grundlegende Voraussetzung für ein Featured Snippet ist ein bereits gutes Ranking mit dem jeweiligen Begriff. Eine Studie von Ahrefs aus dem Jahr 2017 belegte, dass 99,58% der Webseiten, die ein Featured Snippet erhalten, bereits für dasselbe Suchwort in den Top 10 gerankt haben. Wie du deine Webseite so optimierst, dass du möglichst auf der ersten Seite in den SERPs landest, kannst du in dem neuen Search Engine Optimization Whitepaper von eology nachlesen.
Zusätzlich gilt es einige Dinge zu beachten. Hier ein Überblick über bewährte Methoden:
- Treffende Definitionen formulieren
Googles Ziel ist es, dem Nutzer immer die beste und treffendste Antwort auf eine Suchanfrage zu liefern. Findet Google also eine möglichst gute Beschreibung oder Definition auf deiner Webseite, ist das schon mal ein Vorteil im Kampf um das Featured Snippet. Es ist also wenig verwunderlich, dass für viele informationale Suchanfragen, die auf die Erklärung eines Begriffes abzielen, das Featured Snippet an Wikipedia geht.
Abbildung 1: Featured Snippet zu „VDSL“ von Wikipedia in den Google-Suchergebnissen
Quelle: Google
- Tabellen und Aufzählungen verwenden
Doch nicht nur Definitionen eignen sich für die Optimierung, auch Tabellen oder Aufzählungen werden gerne von Google als Featured Snippet ausgespielt. Bestes Beispiel hierfür sind Koch- oder Backrezepte. Hierbei zieht sich Google die einzelnen Listenelemente aus dem HTML der Seite. Dabei ist es egal, ob es sich um eine ordered list <ol> oder unordered list <ul> handelt.
Abbildung 2: Featured Snippet als Liste zu „Rezept Schokokuchen“
Quelle: Google
- Suchphrasen verwenden
Da Google die hervorgehobenen Snippets oft bei Definitionen ausspielt, eignet sich natürlich besonders die klassischste aller W-Fragen „Was ist…?“, und die zugehörige knappe Antwort darauf, als Optimierung. Schließlich werden Featured Snippets auch gerne als Antwort auf Voice Search-Suchanfragen verwendet. Wer also auch bei sprachbasierten Suchergebnissen ganz vorne mitmischen möchte, wird nicht darum herumkommen, sich näher mit der Optimierung auf Featured Snippets auseinanderzusetzen.
Tipp: Hier kannst du wunderbar die Funktion Google Suggest nutzen, um relevante W-Fragen zu einem Themenbereich zu recherchieren.
- Triggerwörter verwenden, um Relevanz und Exaktheit zu einem bestimmten Themengebiet zu signalisieren. Bei Definitionen bietet sich die Verwendung der Wörter „Definition“ oder „Erklärung“ und „Beschreibung“
- Es hat sich herausgestellt, dass Google das Snippet oft auf bestimmte Wörter hin ausspielt. Je nach Art des Snippets eignen sich also verschiedene „Triggerwörter“, um Google eine hohe an. Für Rezepte oder andere Anleitungen sollte eben genau „Anleitung“ oder „Schritt-für-Schritt“ und Ähnliches auftauchen.
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Ok, Google: Was ist der Zusammenhang von Featured Snippets und Voice Search?
Sicher ist: Wer ein Featured Snippet in den SERPs hat, hat gute Chancen auf eine ordentliche Klickrate. Aber nicht nur das: Wer häufig einen Sprachassistenten benutzt, wird festgestellt haben, dass Google seine Direktantworten für Voice Search aus den Antwortboxen von Featured Snippets generiert. Schließlich stellen sie ja eine treffende und knappe Antwort auf die Frage des Nutzers dar und eignen sich somit hervorragend für gesprochene Antworten. Durch die Optimierung deiner Webseite auf Voice Search profitierst du also auch unter Umständen von den herkömmlichen SERPs.
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Featured Snippets – und was kommt nun Google?
Seit den Anfängen von Google hat sich die Suchmaschine stetig weiterentwickelt. Ende der 90er gab Google auf eine Suchanfrage hin eine Liste von Ergebnissen aus, die zum damaligen Zeitpunkt nur aus reinen Textschnipseln bestand. Die Snippets beinhalteten lediglich einen Auszug des Satzes, in dem das jeweilige Keyword vorkam, sowie die zugehörige URL und waren aus heutiger Sicht wenig ansprechend.
Abbildung 3: Google SERPs 1998
Heute sehen die SERPs bekanntermaßen deutlich anders aus. Googles künstliche Intelligenz ist stets darum bemüht, den Nutzern das beste Ergebnis bereits direkt in den SERPs zu liefern- also weg vom notwendigen Klick auf die URL, hin zu einem gesamtheitlichen Ergebnis in Text, Bild – und Videoform.
Experten vermuten, dass Google sich in seinen zukünftigen Ergebnissen eher auf gesamtheitliche Entitäten, sogenannte Fraggles bezieht, als auf einzelne Webseiten oder URLs. Im Grunde versucht Google damit, eine Einheit aus verschiedenen Unteraspekten zu einem Thema zusammenzusetzen und dem Nutzer diese Aspekte schon direkt in den Suchergebnissen zu liefern. Dabei können diese Fragmente auch von unterschiedlichen Webseiten stammen.
Bei Eingabe von „FC Bayern München“ spielt Google umfassende Informationen zu vergangenen Spielen, Nachrichten sowie der aktuellen Tabelle samt Logo, Bildern und Videos auf der Suchergebnisseite aus. Die organischen Treffer rücken dadurch immer weiter in den Hintergrund.
Abbildung 4: Fraggle zu „FC Bayern München“
Quelle: Google
Konkret bedeutet das also, dass die Nutzerintention dadurch in vielen Fällen bereits auf der Ergebnisseite von Google befriedigt wird und der ersehnte Klick auf die eigene Webseite somit ausbleibt. Sogenannte Zero-Klick-Searches stellen also zukünftig erhebliche Herausforderungen für Webseitenbetreiber und SEOs dar.
Ziel muss es also sein, Inhalte so zu präsentieren, dass sie von Suchmaschinen als Entität wahrgenommen werden, und sich dadurch als Autorität auf einem Gebiet zu etablieren und zusätzlich die Reichweite auch auf anderen Kanälen zu steigern. So werden Suchmaschinenbetreiber zukünftig von einem lediglich auf Klicks fokussierten Denken wegkommen müssen.
Denn während heute die wichtigste Metrik für den Erfolg der Optimierung die CTR ist, werden die Zero-Click-Searches dazu führen, dass vielmehr Metriken, die das Verhältnis von Clicks per Search (CPS) messen, relevant sind. Hierbei wird nicht nur die Auszeichnung durch strukturierte Daten eine große Rolle spielen. Um in Zukunft bei der Gestaltung der SERPs mitmischen zu können, und letzten endes mit einem Fraggle oder als Teil des Knowledge Graphs in den Suchergebnissen zu erscheinen, ist hervorragender Content, der sinnhafte Beziehungen zwischen einzelnen Entitäten herstellt, unerlässlich.
In diesem Sinne werden sich Webseitenbetreiber und SEOs also noch mehr auf die Optimierung ihrer Inhalte auf Featured Snippets und den Umgang mit Zero-Click-Searches einstellen müssen.