Blogger Relations als Content Marketing Strategie – Ein Marketingansatz, den wenige Unternehmen meistern

Blogger sind mehr als nur Fürsprecher
Blogger (oder allgemein “Influencer”) sind in mancher Hinsicht sogar wertvoller als die eigenen Mitarbeiter, denn …- Sie besitzen eine eigene Community und vergrößern dadurch die potenzielle Reichweite um relevante Zielgruppen.
- Sie genießen ein sehr hohes Maß an Vertrauen innerhalb ihrer Community und können dadurch großen Einfluss auf Kaufentscheidungen ausüben.
- Sie erwähnen (bei einer langfristigen Zusammenarbeit) das Unternehmen regelmäßig, verlinken ggfs. sogar auf die Firmenwebseite und sorgen dafür, dass sich der Markenname im Gedächtnis ihrer Leser verankert.
- Sie agieren womöglich nicht nur als Markenbotschafter, sondern auch als Affiliates und generieren zusätzlichen Umsatz.

Blogger erhalten bei Jack Wolfskin ihre eigene Profilseite und können sich und ihren Content dort präsentieren.
Die Influencer sind hier nicht nur ein Reichweitenmedium oder Verkaufsinstrument, sondern werden als Markenbotschafter von Jack Wolfskin unterstützt und prominent in die Webseite integriert. Die Blogger profitieren neben der finanziellen bzw. materiellen Vergütung also gleichermaßen durch eine neue Plattform mit zusätzlicher Reichweite und Aufmerksamkeit. Dadurch entsteht eine direkte Win-Win-Situation die weniger einem Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis gleicht, sondern vielmehr einer echten Partnerschaft und Verbundenheit. Doch wo wir gerade beim Stichwort “Win-Win” sind: Hier begehen Unternehmen die größten Fehler, denn sie haben oft falsche Vorstellungen davon, “was” ein Blogger eigentlich ist.Die größten Irrtümer beim Blogger Outreach
#1 Blogger arbeiten umsonst
Mal ehrlich, niemand arbeitet umsonst. Content zu erstellen erfordert ein hohes Maß an Expertise und vor allem Zeit. Ein Bild für Instagram ist zwar “nur ein Bild”, zum Beispiel für eine Fashion Bloggerin² aber extrem aufwändig in der Produktion. Man bedenke die Auswahl des Outfits und der Location, das Styling, das Shooting – wohlgemerkt durch eine zweite Person, idealerweise einen professionellen Fotografen – oder die Bildbearbeitung. All diese Punkte sind für die Bloggerin bereits mit Kosten verbunden.
Nicht nur die ganz großen überzeugen durch qualitativ hochwertige Bilder, sondern auch kleinere Nischenblogger und der “Nachwuchs”.
Ohne die Aussicht auf Vergütung – diese muss ja nicht zwangsläufig finanziell sein – wirst du also kaum einen Blogger für deine Zwecke gewinnen können. Warum auch? Du und dein Unternehmen sind ihm/ihr womöglich völlig fremd. Wenn Unternehmen von Blogger Outreach sprechen, dann heißt das in der Regel bloß, dass sie die Reichweite oder den Einfluss der Blogger auf die Zielgruppe ausnutzen wollen. Beziehungen, sogenannte Blogger Relations (analog zu Public Relations), existieren in den wenigsten Fällen. Wer Blogger für Marketingzwecke einsetzen will, muss sie bezahlen. Dann sprechen wir aber nicht mehr von Blogger Relations, sondern von Blogger bzw. Influencer Marketing. Das gleicht der Unterscheidung von Earned und Paid Media, und genau darin liegt das Missverständnis: Freunden tut man einen Gefallen, Opportunisten wohl eher nicht. Dabei musst du verstehen (und akzeptieren), dass sich Blogger nicht kaufen lassen; sie lassen sich bezahlen. Ihre eigene, unabhängige Meinung ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren und sie täten gut daran, sich diesen wie ihren heiligsten Schatz zu bewahren. Versuche nicht sie davon zu trennen, denn du würdest den Kampf verlieren und damit die Chance auf eine Zusammenarbeit verspielen.#2 Bloggen ist nur ein Hobby
Ein Hobby definiert sich unter anderem so, dass die Ausgaben höher sind als die Einnahmen. Das heißt aber nicht, dass Blogger überhaupt kein Geld verdienen, denn irgendwie sie müssen ihre Kosten decken. Zwar ist oft von “Aufwandsentschädigungen” die Rede, de facto ist es jedoch dasselbe, nämlich eine Vergütung. Auch wenn Bloggen nicht zwangsläufig dazu dient, den Lebensunterhalt zu bestreiten, kann es durchaus auf einem derart professionellen Niveau betrieben werden, dass sich Geld damit verdienen lässt. Wer sagt da schon nein? Der entscheidende Punkt ist, dass Blogger, nur weil sie (noch) nicht hauptberuflich bloggen, nicht weniger Wertschätzung erfahren sollten. Das Interesse seitens der Unternehmen ist so groß, dass Blogger quasi jede Anfrage ohne vernünftige Gegenleistung bedenkenlos ablehnen können. Sie sind schließlich nicht auf Unternehmen angewiesen.#3 Blogger sind alle gleich.
Autsch, das tut weh. Ja, wir alle teilen eine Leidenschaft, aber damit hören die Gemeinsamkeiten in vielen Fällen auch schon wieder auf. Jeder Blogger hat seine eigenen Interessen, seinen eigenen Antrieb und seine präferierte Publikationsplattformen (ja, auch Instagram oder YouTube zählen mittlerweile als Blog-Plattform). Wenn Unternehmen also mit Bloggern zusammenarbeiten möchten, dann müssen sie sich schon vor dem ersten Kontakt mit dem Blogger beschäftigen. Mit Profilbeschreibungen, “Über mich”-Seiten und den veröffentlichten Inhalten stehen dafür genügend Möglichkeiten zur Verfügung. Das Letzte was ein Blogger sehen will sind Massenanschreiben ohne persönlichen Bezug. Solche landen direkt in Ablage P (das ist der Papierkorb …). und ein zweiter Versuch wird nach einem solchen Fauxpas extrem schwer.
Unternehmen finden auf “Über mich”-Seiten von Bloggern ausreichend viele Informationen um der Outreach-Mail eine persönliche Note zu geben.
Doch auch wenn eine Kooperation zustande kommt müssen Unternehmen weiterhin unterscheiden. Vor allem dann, wenn sie mit mehreren Bloggern gleichzeitig arbeiten. Ein typischer Fehler ist, allen Bloggern dasselbe Material und dieselbe Aufgabe zu geben. Wo bleibt da der kreative Spielraum? Wie sollen Blogger exklusive Inhalte kreieren, wenn sie alle auf dieselben Informationen zugreifen? Unternehmen tun gut daran, anstelle von Anweisungen lieber Anregungen zu liefern und ihre individuelle Unterstützung anzubieten. Im Ergebnis profitieren dann nämlich beide Seiten. Außerdem sind Blogger die Profis, deswegen arbeiten Unternehmen doch mit ihnen zusammen. Sie sollten ihnen daher ein gewisses Maß an Vertrauen entgegenbringen und nicht versuchen alles zu kontrollieren.Fazit
Influencer Marketing bietet enorm viele Vorteile, erfordert aber auch ein sehr hohes Maß an Engagement. Unternehmen sollten vor allem bereit sein langfristig in die Zusammenarbeit mit Bloggern zu investieren und sich strategisch vorbereiten. Denn gerade der Blogger Outreach ist kritisch und entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Wer jetzt noch tiefer in das Thema eintauchen will, dem empfehle ich die regelmäßige Lektüre von The Outreach Marketer (Englisch). Das gesamte Magazin beschäftigt sich ausschließlich mit Influencer Marketing. ¹Disclaimer: Beide Beispiele sind Projekte der webguerillas, meinem derzeitigen Arbeitgeber. ²Das Geschlecht spielt keine Rolle, ich habe die weibliche Form nur aufgrund der Dominanz weiblicher Fashion Blogger gewählt.Professionalisiere Deinen Blogger Outreach mit contentbird….

¹Disclaimer: Beide Beispiele sind Projekte der webguerillas, meinem derzeitigen Arbeitgeber. ²Das Geschlecht spielt keine Rolle, ich habe die weibliche Form nur aufgrund der Dominanz weiblicher Fashion Blogger gewählt.
Bildnachweis: Nicht nur die ganz großen überzeugen durch qualitativ hochwertige Bilder, sondern auch kleinere Nischenblogger und der “Nachwuchs”.
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